Münchner Tierparkschule Hellabrunn

Peter Klaus Beyer,
der Zooschullehrer und seine Arbeit.

(Bild: Peter Klaus Beyer mit Schülern im Aquarium)

Gleich neben der Verwaltung des Müchner Tierparks befinden sich die Räume der Zooschule. Täglich kommen Schulklassen aus dem Münchener Umland.
Ihr Interesse am Tierpark ist groß. In Arbeitsgruppen werden je nach Schulstufe verschiedene Themen behandelt, sowohl durch theoretischen Unterricht als auch durch Spaziergänge zu den Gehegen. Peter Klaus Bayer leitet die Zooschule seit der Eröffnung 1987. Vorher gab es einen Arbeitskreis von engagierten Lehrern aus München, die mit viel Arbeit und Mühe versuchten, ihren Schülern die Hellabrunner Tierwelt zu erschließen. Die Tierparkschule Hellabrunn ist eine Einrichtung des Kultus- und Schulreferates der Stadt München und der Münchner Tierpark Hellabrunn AG.

TPF: Herr Beyer, wie kamen Sie nach Hellabrunn?

Beyer: Nach meiner Ausbildung zum Realschullehrer war ich kurze Zeit als Referendar in Feuchtwangen tätig. Doch schon 1973 kam ich nach München. Dort war ich an einigen Schulen tätig. 1986 bewarb ich mich an einer Ausschreibung, in der ein Zooschullehrer gesucht wurde. Meine Bewerbung wurde angenommen und so konnte ich schon von Anfang an mitarbeiten. Nachdem der neue Verwaltungsbau 1987 fertiggestellt war, konnte auch im gleichen Jahr die Zooschule eröffnet werden.

TPF: Was sind die Aufgaben und Ziele der Zooschule?

Beyer: Die Münchner Tierparkschule ist ein außerschulischer Lernort für Schüler aller Jahrgangsstufen und Schularten sowie für Studenten, Lehramtsanwärter und Lehrer. Mit Methoden des problem- und handlungsorientierten Unterrichts sollen die Lernenden bei der unmittelbaren Begegnung mit dem Tier biologische Grundkenntnisse erarbeiten, begreifen und vertiefen. Im Vordergrund steht das Erlebnis mit dem lebenden Tier.

TPF: Herr Beyer, wie kann man sich das konkret vorstellen?

Beyer: Um dieses Ziel zu erreichen, bietet die Tierparkschule Hellabrunn kostenlose Unterrichtsgänge für alle Jahrgangsstufen von der Grundschule bis zur Kollegstufe an. Themenwahl so-wie Dauer des Unterrichtes werden mit den Lehrern vereinbart. Der betreute Unterricht dauert von 90 Minuten bis hin zu einem halben Tag oder ganzen Tag je nach Klassenstufe und Thema. Projekttage oder Projektwochen werden für Schulklassen ab der 5.Jahrgangsstufe angeboten.

TPF: Können Sie uns einige Themen des Unterrichtes nennen?

Beyer: Zur Zeit behandeln wir im Bereich der Grundschulen die Haltung eines Haustieres, Kennenlernen von Tieren aus fremden Ländern, einheimische Tiere unserer Wälder oder sehr speziell: Die Katze als Schleichjäger. Insgesamt behandeln wir über 20 Themen in allen Jahrgangsstufen. Dazu bieten wir Arbeitsunterlagen für die zu uns kommenden Lehrer an, damit bereits vor dem Besuch in Hellabrunn die Schüler in ihren Klassen vorbereitet werden können.

TPF: Das angebotene Programm ist sehr vielfältig. Können sie das alleine bewältigen?

Beyer: Nein, niemals. Seit 5 Jahren werde ich von Frau Heller, einer gut ausgebildeten Kollegin, tatkräftig unterstützt. Denn die vorher besprochenen Tätigkeiten sind nur ein Teil unserer Arbeit. Die Betreuung von Kollegialen, von 30-40 Abiturienten der Leistungskurse Biologie sowie von 2 –3 Kandidaten für die Zulassung zum Zoopädagogen gehören auch zu unserem Aufgabenbereich. Seit 1991 habe ich einen Lehrauftrag an der Uni München für Biodidaktik, um dort Lehramtsstudenten im Bereich Zoopädagogik zu unterrichten.

TPF: Herr Beyer, wie sieht die Zukunftsplanung aus?

Beyer: In nächster Zeit werden wir uns mit den neuen Medien, wie z.B. Internet beschäftigen müssen. Auf den Internet-Seiten des Tierparks Hellabrunn werden wir zur Information einige Seiten einrichten, um auch in Zukunft den wissbegierigen Schülern den Weg zu den Tieren via Hellabrunn leichtzumachen..

TPF: Wir vom Tierparkfreund dürfen ihnen dafür alles Gute und viel Erfolg wünschen.

Harry Kinder

 

Ausgabe 1/01
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