In-situ-Artenschutz für Aras im
Forest of Life – Zielgebiet

 Projektkurzbeschreibung

 


 Von Claus M. Schmidt, Forest of Life e.V., München

Alle großen Ara-Arten sind in ihren Beständen bedroht. Neben der  fortschreitenden Zerstörung ihrer natürlichen Lebensgrundlagen und Lebensräume trifft diese, aus menschlicher Sicht außergewöhnlich attraktiven Arten, besonders der Sog des internationalen Pet-Marktes und nach den Handelsbeschränkungen durch das WA 1975  der lokale „Bedarf“ an den schmucken Hausgenossen. Da die Tiere auffällig sind und ihre Nisthöhlen leicht entdeckt werden, werden die Jungtiere allenthalben ausgehorstet und landen meist in den Händen wenig erfahrener Liebhaber. Mit entsprechend geringen Überlebenschancen, weshalb der „Bedarf“, wie bei Schnittblumen,  immer neuen Nachschub erfordert. Auf Reisen durch „Ara-Land“ werden Sie überall, in Restaurants, in Hotelgärten, auf Veranden privater Häuser und in Hütten, auf radikal kupierte Aras, oft in erbarmungswürdigem Zustand treffen. Weil bei Krankheiten  kaum je ein Tierarzt zugezogen wird, endet das Vertrauen auf Selbstheilung  mit dem Tod.

Wenig bekannt ist die Tatsache, daß ein wesentlicher Bedrohungsfaktor, besonders für die großen Aras, die Wohnungsnot ist. Es herrscht Mangel an großen, alten Bäumen, mit genügend dimensionierten Nisthöhlen. Bei der ohnehin geringen Reproduktionsrate ( 1 Jungtier / 18 Monate) nimmt es also kaum Wunder, daß trotz aller Schutzmaßnahmen am Grünen Tisch, der Artenschwund fortschreitet.

So sind die vier großen Ara-Arten: Gelbbrustara, Ara ararauna, Rotbugara, Ara severa, Grünflügelara, Ara chloroptera und Hellroter Ara, Ara macao vom stadtnahen  Gebiet des Forest of Life bereits völlig verschwunden. Ein laufendes, eher unsysthematisches Auswilderungprojekt für jährlich einige Dutzend beschlagnahmter Papageien im benachbarten Ariau Jungle Tower hat daran nichts geändert.

Ein probates Verfahren, Ara-Populationen in verwaisten Lebensräumen wieder anzusiedeln und Bestände zu vergrößern, hat sich punktuell in befriedeten und kontrollierten Gebieten mit dem Einsatz von einfachsten Nisthilfen bewährt (u.a. Arndt / Munn /  und eigene Projekte). Es hat sich gezeigt, daß der Aufwand nicht nur im Sinne des Artenschutzes und der Bestandsstabilisierung äußerst effektiv ist, sondern, daß darüber hinaus eine unschätzbare Signalwirkung ausgeht.

Der edukative Aspekt für die lokale Bevölkerung durch die, sozusagen baulich und handgreiflich demonstrierte Wertschätzung der Arten in ihrem angestammten Lebensraum liegt auf der Hand. Für Touristen bilden solche Projekte eine willkommene Anlaufstelle, da sie hier attraktiven und effektiven Artenschutz besichtigen können. Von diesem Lernort werden sie Eindrücke und Fotos mit nach Hause nehmen. Eine ideale Zielgruppe von Multiplikatoren, da die entwickelte Welt mit der Sogwirkung enorm hoher Preise auf dem internationalen Heimtiermarkt in der vor-WA-Vergangenheit ursächlich die Verantwortung für einen immensen Massenexodus dieser prächtigen Arten in den letzten Jahrhunderten trägt.   

 

In-situ-Artenschutz für Aras im Forest of Life – Zielgebiet

Durch unseren wissenschaftlichen Projektleiter vor Ort, Dr. Eije Pabst und das Angebot des Besitzers Zygmunt Sulistrowski, einen ersten Teil des Zielgrundstückes in strategisch günstiger und überwachbarer Lage zu erwerben (die Verhandlungen laufen gerade), sind wir in der glücklichen Situation, ein erstes Artenschutz-Projekt ad hoc starten zu können.

Bau und Anbringung der ersten Nistkästen ist bereits erfolgt.

Dr. Pabst wird klären, ob und in welcher Form wir dabei mit dem laufenden Ausbürgerungsprojekt im Ariau-Tower kooperieren können.

Da der Aufwand für die einzelnen Nistkästen gering ist (können in Handarbeit vor Ort gefertigt werden), können wir es uns erlauben, sie in Serie zu produzieren, und auch kleinere Formate, die für Amazonen und Tukane bereit zu stellen. All dies entspricht unserer Zielvorgabe, der Bewahrung und Wiederherstellung der ursprünglichen Biodiversität des Schutzgebietes.

Wir eruieren, ob es möglich ist, aus den Nistkästen Bilder vom Forest „Life“ ins Internet stellen zu können, was dem Projekt eine einmalige und vielversprechende internationale Plattform bietet. Diese (übrigens für Sponsoren äußerst attraktive) begleitende Maßnahme wird uns helfen, eine größere interessierte Öffentlichkeit anzusprechen und das das gesteckte Ziel, die Bewahrung des gesamten Gebietes Foresta da Vida mit seiner Artenfülle zu erreichen.

Zudem wird die Ansiedlung der attraktiven Schlüsselarten die Attraktivität des Grundstückes steigern. Wir wollen nicht vergessen, das eben diese Attraktivität bei Regenwald-Destinationen noch ein Manko ist, das wir mit unserem Gesamtprojekt exemplarisch beheben wollen. Schließlich sollen Einnahmen aus dem Öko-Tourismus den Schutz des Waldes nachhaltig sichern.

In der Folge wollen wir die Möglichkeit prüfen, Vögel aus europäischen Zoo- und anderen Nachzuchten wieder in ihre angestammte Heimat zurück zu führen.

Interessenten sind eingeladen, Patenschaften für das Papageien-Projekt zu übernehmen

Hoch

 
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